HEILFASTEN BEI MULTIPLER SKLEROSE
Fasten für den Geist und Körper
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die heute als Autoimmunerkrankung eingestuft wird. Sie betrifft die Myelinscheide, die die Nervenfasern umgibt und schützt. Wenn das Immunsystem fehlgeleitet ist, greift es die Myelinscheide an und verursacht Entzündungen. Die entzündeten Bereiche bilden Narben oder sogenannte "Sklerose", die die normale Kommunikation zwischen den Nervenfasern stören können. Je nachdem, welche Bereiche des Nervensystems betroffen sind, können verschiedene Symptome auftreten.
Die Symptome von MS können von Person zu Person variieren, abhängig von der Lokalisation und dem Ausmaß der Entzündungen und Narbenbildung im Nervensystem. Zu den häufigsten Symptomen, die zumeist als Schub auftreten, gehören:
- Müdigkeit und Erschöpfung: Über 80% der Menschen mit MS leiden unter einer anhaltenden Müdigkeit, die sich nicht durch Ruhe oder Schlaf verbessert. Diese Erschöpfung kann die täglichen Aktivitäten beeinträchtigen und sich negativ auf die Lebensqualität auswirken.
- Sehstörungen: Etwa die Hälfte der Menschen mit MS erlebt Sehstörungen. Dies kann verschwommenes Sehen, Doppeltsehen oder eine eingeschränkte Farbwahrnehmung umfassen. Sehstörungen können plötzlich auftreten oder sich im Laufe des Tages verschlimmern.
- Kognitive Probleme: Etwa 50-70% der Menschen mit MS können kognitive Beeinträchtigungen erleben, die Gedächtnisprobleme, Konzentrationsstörungen, Schwierigkeiten beim Problemlösen und langsameres Denken umfassen können.
- Koordinative Probleme: Bei Menschen mit MS treten häufig Schwierigkeiten mit Gleichgewicht, Feinmotorik, Koordination und Gang auf. Sie können von leichten Einschränkungen bis zu schweren Beeinträchtigungen reichen.
HOLISTISCHES HEILFASTEN
Eine vielversprechende, ergänzende Therapie
Heilfasten ist eine Therapieform, bei der für einen begrenzten Zeitraum auf feste Nahrung verzichtet wird. Während des Fastens ernährt sich der Körper von seinen eigenen Energiereserven und durchläuft verschiedene Stoffwechselprozesse, die positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben können.
Förderung der Autophagie:
Autophagie ist ein natürlicher Prozess im Körper, bei dem beschädigte Zellen und Zellbestandteile abgebaut und recycelt werden. Heilfasten fördert die Autophagie und kann somit helfen, geschädigte Zellen im Nervensystem abzubauen und den Reparaturprozess zu unterstützen.
Entzündungshemmende Wirkung:
Studien haben gezeigt, dass Heilfasten entzündungshemmend wirkt. Da Entzündungen eine Hauptursache für die Schädigung der Myelinscheide bei MS sind, könnte das Fasten dazu beitragen, diese Entzündungen zu reduzieren und die Krankheitsaktivität zu verringern.
Verbesserung des Energiestoffwechsels:
Es wurde festgestellt, dass das Fasten den Energiestoffwechsel im Körper verändert, insbesondere in Bezug auf die Verwendung von Ketonkörpern als alternative Energiequelle. Diese Veränderungen können dazu beitragen, die Energieversorgung in geschädigten Nervenzellen zu verbessern und ihre Funktion zu unterstützen.
Gewichtsreduktion und verbesserte Lebensqualität:
Heilfasten kann zur Gewichtsabnahme führen, was bei übergewichtigen MS-Patienten von Vorteil sein kann. Darüber hinaus berichten einige Menschen mit MS, dass Heilfasten ihre Lebensqualität verbessert, indem es ihnen ein Gefühl der Kontrolle über ihre Erkrankung gibt und sie sich energiegeladener fühlen.
Heilfasten kann als ergänzende Therapie für Menschen mit MS betrachtet werden. Es bietet potenzielle Vorteile wie eine entzündungshemmende Wirkung, Förderung der Autophagie, Verbesserung des Energiestoffwechsels und Gewichtsreduktion. Heilfasten kann allerdings MS nicht heilen und stellt keine alleinige Therapieform dar, kann aber Teil eines umfassenden Behandlungsplans sein. Vor Beginn des Fastens sollten MS-Patienten ihren Arzt konsultieren, um mögliche Risiken und Nutzen abzuwägen und individuelle Empfehlungen zu erhalten.
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